Rückblick

von Fredi Gut

Rückblick auf ein gelungenes Projekt mit schwieriger Zukunft
Letzte Stiftungsrats-Sitzung in Bukarest – 25. April 2017

VEBO’s Engagement in Rumänien begann im Jahre 2006 in Lugano. An einem Workshop der CEP lernten VEBO-Mitglieder leitende Mitarbeiter der Bewährungshilfe Rumäniens kennen. Schnell zeigte sich ein gegenseitiges Interesse an der Kooperation. Ende 2007 bewilligte der Lotteriefonds des Kantons Zürich die notwendigen Mittel für das Projekt «Werkstätten zur Ableistung von Gemeinnütziger Arbeit». 2009 konnte die FPSC (Fundatia pentru Promovarea Sactiunilor Comunitare, www.fpsc.ro) die erste von insgesamt drei Werkstätten in Brasov im Beisein des Schweizer Botschafters und der stellvertretenden Justizministerin Rumäniens eröffnet werden. Dieser ersten Werkstatt folgten in kurzen Abständen zwei weitere in Bukarest und Timisoara. Leider verzögerte sich die Inkraftsetzung des neuen Strafgesetzbuches, das die Möglichkeit zu GA enthielt. Dies behinderte die geplante Umsetzung nicht unerheblich. Das Interesse des rumänischen Justizministeriums zeigte sich, als es über diplomatische Kanäle die Fortsetzung des Projektes mit Mitteln aus dem Kohäsionsfonds vorschlug.

Am 1. Juli 2011 übernahm das DEZA im Rahmen der Rumänisch-Schweizerischen Zusammenarbeit die Finanzierung. Damit war die Existenz der drei Werkstätten bis Mitte 2016 gesichert. Die Auslastung stieg und es zeigte sich, dass das Modell «zsge» auch in Rumänien funktionierte. Entgegen den Hoffnung von VEBO war die Bereitschaft der zuständigen Stellen in Rumänien zur Weiterführung des Projekts nach dem Ende Schweizerischer Finanzierung nicht vorhanden. Das zwang die FPSC zwei Werkstätten zu schliessen. Im Augenblick unternimmt Alin Paun, der Geschäftsleiter von FPSC, grosse Anstrengungen um die Werkstatt in Bukarest auf eigene Füsse zu stellen.

An der Stiftungsratssitzung vom 25. April haben sich Thomas Wüthrich und Peter Gründler, wie bereits im letzten Sommer angekündigt, aus dem Stiftungsrat der FPSC zurückgezogen. Dem Geschäftsleiter und den verbleibenden Stiftungsratsmitgliedern wünschten sie viel Erfolg.

Als Fazit bleibt Folgendes: Auch in Rumänien ist das Modell «Werkstätten für die Ableistung von GA nach dem Vorbild der zsge (Zürcher Stiftung für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge, www.zsge.ch)» erfolgreich umsetzbar. Der richtige und langfristige Nutzen ist aber nur erreichbar, wenn die Werkstätten von den zuständigen Behörden nicht nur moralisch, sondern auch finanziell unterstützt werden.