GRADO

Für das Projekt “RAMAI LIBER - Bleib draussen! Soziale Intergration und Rückfallprävention von Strafentlassenen” in Rumänien wurden dem Verein VEBO vom Lotteriefonds des Kantons Zürich per Entscheid vom Dezember 2016 insgesamt CHF 216’000 zugesprochen.

Ziele des Projektes:

  • Es sollen Unterstützungsangebote von NPO’s für Insassen und Strafentlassene entwickelt werden
  • Es sollen je 100 Gefängnisinsassen in den drei Gefängnissen “Mioveni”, “Margineni” sowie “Jilava” an Programmen zur Rückfallprävention teilehmen
  • Es sollen ausserhalb der Gefängnisse Vorarbeiten für den Aufbau eines Netzwerks von privaten und öffentlichen Institutionen geleistet werden, welche die Straffälligen nach der Entlassung begleiten

Vor Ort arbeitet VEBO im Rahmen eines früheren Projektes bereits seit einigen Jahren mit der NGO “GRADO – Romanien Group for the Human Rights Defence” erfolgreich und zuverlässig zusammen. GRADO ist auch im aktuellen Projekt unsere Partnerorganisation vor Ort. Von VEBO sind Thomas Wüthrich, Präsident und Manfred Flühmann, Vorstandsmitglied, als Projektbegleiter sowohl für die Umsetzung als auch für den korrekten Mitteleinsatz des Projektes zuständig und verantwortlich.

Das Projekt in den drei Gefängnissen kann nur dank der Unterstützung der nationalen Gefängnisverwaltung durchgeführt werden, welche voll und ganz hinter dem Projekt steht. Ausdruck davon ist, dass sie in jedem der drei ausgewählten Gefängnisse zwei Personen des Vollzugspersonals für die Teilnahme an diesem Projekt während zwei Jahren an acht Tagen pro Monat freistellt.

Das erste Projektmanagement-Treffen fand am 24. April 2017 in der Nationalen Gefängnisverwaltung von Rumänien in Bukarest mit Vertretern der Gefängnisverwaltung, drei Delegierten aus den drei Gefängnissen, GRADO und VEBO statt.

Im Anschluss an das Treffen besuchten die Vertreter von VEBO gemeinsam mit GRADO das Gefängnis in Mioveni. Der Gefängnisdirektor führte uns durch das Gefängnis und stellte sicher, dass die Schweizer Delegation die Herausforderungen versteht, welches ein altes und überbelegtes Gefängnis mit zu wenig Personal und fehlenden finanziellen Ressourcen mit sich bringen.

Vom 15. bis 19. Oktober 2017 fand eine Studienreise einer sechs-köpfigen Delegation aus Rumänien in den Kanton Zürich statt. Sie bestand aus einer Vertreterin der Nationalen Gefängnisverwaltung, je einer Person aus den drei Gefängnissen sowie zwei Vertretern von GRADO.

Am 1. Tag wurde die Delegation vom Amt für Justizvollzug Kanton Zürich empfangen. Sie wurden von kompetenten Mitarbeitern des Amtes über die Arbeit der Bewährungshilfe in der Schweiz, über den “Risikoorientierten Sanktionsvollzug” ROS sowie über die Lernprogramme zu häuslicher Gewalt informiert.

Am 2. Tag besuchte die Delegation am Vormittag die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft ZHAW, Departement Soziale Arbeit den Dozenten und Studiengangsleiter der CAS Weiterbildung “Dissozialität, Delinquenz und Kriminalität”. Themen dieses Besuches waren das Austritts- und Übergangsmanagement von Gefangenen, die Vorbereitung auf die Entlassung, die Versetzung in Wohn- und/oder Arbeitsexternate, sowie die Begleitung nach der Entlassung. Schliesslich wurden auch noch die Inhalte des Workshops von Mitte November 2017 (siehe unten) besprochen und geklärt.

Am Nachmittag wurde die Delegation von MitarbeiterInnen des Team 72 in Zürich Oerlikon empfangen. Themen hier waren Informationen über den Verein, Arbeitsvermittlung, teilstationäre Angebote sowie ambulanter Beratung.

Am 3. Tag besuchten wir mit den Fachleuten aus dem rumänischen Strafvollzugs sowie der Bewährungshilfe, die offene Strafanstalt Saxerriet.

Am zweiten Projektmanagement Treffen vom 13. November 2017 in Bukarest wurden die TeilnehmerInnen über die Implementierung und Entwicklung des Projektes informiert und besprachen die vorgesehenen Aktivitäten für das kommende Jahr.

Workshop in Rumänien vom 14. bis 16. November 2017 in Bukarest
Der Studiengangsleiter “Dissozialität, Delinquenz und Kriminalität” der ZHAW hielt jeweils für die mehr als dreissig TeilmehmerInnen (SozialarbeiterInnen aus den drei Gefängnissen sowie von kommunalen Sozialdiensten) am Vormittag ein Referat, bevor sich die TeilnehmerInnen anschliessend in Arbeitsgruppen trafen um einerseits den Transfer der Informationen in die rumänische Bewährungshilfe zu ermöglichen und andererseits ein Netzwerk zwischen den verschiedenen Akteuren und Beteiligten entstehen zu lassen.